21. Feb 2025
Fehlende Zähne sind nicht nur ein ästhetisches Problem, sondern können erhebliche medizinische Konsequenzen nach sich ziehen.
Eine unbehandelte Zahnlücke kann dazu führen, dass Nachbarzähne in die Lücke kippen oder der Gegenzahn in die Zahnlücke hineinwächst. Dies kann zu Störungen der Kaufunktion führen und langfristig orthopädische Beschwerden wie Hüftprobleme und eine schlechtere Verdauung verursachen, da eine optimale Zerkleinerung der Nahrung im Mund nicht mehr gewährleistet ist.
Die Mundhöhle sollte als ein ganzheitliches System betrachtet werden: Zähne, Muskulatur und Kiefergelenk stehen in engem Zusammenhang und beeinflussen sich gegenseitig. Bereits das Fehlen eines einzigen Zahns kann zu negativen Konsequenzen führen. Die Muskulatur kann sich verspannen, was chronische Kopfschmerzen, Gesichtsschmerzen, Tinnitus, Nackenverspannungen sowie Rücken- und Hüftleiden begünstigen kann. Zudem kann eine unbehandelte Zahnlücke einen Dominoeffekt auslösen, der zum Verlust weiterer Zähne führt.
Möglichkeiten
zum Schließen von Zahnlücken
Glücklicherweise gibt es verschiedene bewährte Methoden,
um fehlende Zähne zu ersetzen und die Kaufunktion wiederherzustellen. Die Wahl
der besten Methode hängt von individuellen Faktoren wie der Lage der Zahnlücke,
der Gesundheit der umliegenden Zähne sowie persönlichen Präferenzen ab.
Brücken
Brücken sind eine klassische Methode, um Zahnlücken zu
schließen. Dabei werden die benachbarten Zähne als Stützen (Pfeilerzähne)
genutzt, um den fehlenden Zahn zu ersetzen. Der Kaudruck wird ähnlich wie bei
natürlichen Zähnen auf den Kieferknochen geleitet. Allerdings bedeutet dies
auch eine erhöhte
Belastung der Pfeilerzähne, weshalb diese stabil und gesund sein müssen. Zudem
muss oft gesunde Zahnsubstanz abgeschliffen werden, um Platz für die Brücke zu
schaffen. Brücken sind eine bewährte und langlebige Lösung, eignen sich jedoch nur bei
kleineren bis mittleren Zahnlücken.
Teil- und
Vollprothesen
Teil- und Vollprothesen sind herausnehmbare Lösungen, die insbesondere bei größeren
Lücken oder einem zahnlosen Kiefer zum Einsatz kommen. Sie werden mithilfe von
Klammern, Gaumenplatten oder Zungenbügeln befestigt. Während Teilprothesen an
noch vorhandenen Zähnen befestigt werden können, sind Vollprothesen für zahnlose
Kiefer konzipiert.
Ein Nachteil von Prothesen ist, dass sie den Kaudruck nicht über die Zahnwurzeln auf den Kiefer verteilen, sondern direkt auf das Zahnfleisch einwirken. Dies kann langfristig zu Entzündungen und Knochenabbau führen. Zudem können Prothesen beim Essen und Sprechen stören, den Geschmackssinn beeinträchtigen und auf Dauer unangenehm sein.
Zahnimplantate
Zahnimplantate gelten als modernste und langlebigste Lösung für Zahnersatz. Sie bestehen aus
künstlichen Zahnwurzeln, die in den Kieferknochen eingesetzt werden und dort
fest mit dem Knochen verwachsen. Auf den Implantaten können Einzelkronen, Brücken oder sogar
komplette Prothesen befestigt werden. Jährlich werden allein in Deutschland
etwa eine Million Zahnimplantate eingesetzt.
Arten von Implantaten
Einteilige Implantate
Diese bestehen aus einem einzigen Werkstück und ragen
direkt in die Mundhöhle.
Sie sind besonders bruchfest und kostengünstig, erfordern aber eine sehr
präzise Platzierung.
Zweiteilige Implantate
Hier wird der Implantatkörper zunächst in den Kiefer eingesetzt,
während das sichtbare Abutment später darauf befestigt wird. Dies erlaubt eine
optimale Ausrichtung des Zahnersatzes, reduziert jedoch das Risiko einer
bakteriellen Infektion durch den Spalt zwischen den beiden Teilen.
Fazit
Zahnimplantate sind die innovativste und nachhaltigste
Methode, um fehlende Zähne zu ersetzen. Sie bieten eine natürliche Optik, eine
hohe Belastbarkeit und sind eine langfristige Investition in die
Mundgesundheit. Dank moderner minimalinvasiver Techniken ist die Behandlung
heutzutage schmerzarm und schnell durchführbar. Lassen Sie sich beraten, welche
Lösung für Ihre
individuelle Situation am besten geeignet ist!